Die vier christsozialen Abgeordneten - Markus Ferber, Albert Heß, die ehemalige bayerische Kultusministerin Monika Hohlmeier und die stellvertretende CSU-Vorsitzende Angelika Niebler - stellten sich mit ihrem Votum indirekt gegen ihren Parteifreund Weber. Weber hatte als Fraktionschef der Europäischen Volkspartei (EVP) im EU-Parlament schon vor der Abstimmung angekündigt, das Rechtsstaatsverfahren gegen Ungarn zu unterstützen. Damit ging er öffentlich auf Distanz zur rechtsnationalen ungarischen Regierungspartei Fidesz, die Teil seiner EVP-Fraktion ist.
Die CSU pflegt ein gutes Verhältnis zu Ungarns Regierungschef Viktor Orban, der einen äußerst harten Kurs gegen Flüchtlinge fährt. Die CDU-Abgeordneten hingegen stimmten fast einstimmig für das Sanktionsverfahren.